Die Gewinnung des Baumaterials:

Die Kopfweide ist die Bezeichnung für eine alte Kulturform der Weide, die einen regelmäßigen Nachschnitt erfordert. Dieser Schnitt erfolgt in der kalten Jahreszeit.

ca. 15jährige Kopfweide mit 2jährigem Austrieb

Das Wort "Kopfweide" bezeichnet also nicht die botanische Art der Weide, sondern nur die Tatsache, wie sie geschnitten oder "auf den Kopf gesetzt" wurde.  Oft sieht man sie an Bachrändern.
Die dünnen aus dem Stuken herausgewachsenen Zweige werden im Spätwinter abgeschnitten ("geschneitelt") und z.B. noch immer von Korbmachern als Flechtmaterial benutzt. Kopfweiden gibt es seit dem Mittelalter. Sie sind wegen ihres von Löchern, Höhlen und Rissen durchzogenen Kopfes und der schutzbietenden dichten Zweigstruktur schützenswerte Kleinstbiotope. Wartet man mit dem Schneiteln einige Jahre werden aus den Zweigen dicke Äste, die wir beim lebenden Weidenhaus verbaut haben - die "Kopfweide" erhält dann oft erst durch uns erhielt den längst fällig gewordenen Pflegeschnitt, der ein Auseinanderbrechen des Baumes verhindert.
Die Korbweide (Salix viminalis) zeichnet sich durch hohe Biegsamkeit aus und wird daher traditionell gerne in der beschriebenen Form von Korbmachern benutzt. Für den modernen Weidenbau sind die Ansprüche an die Biegsamkeit geringer:  Selbst Bruchweiden (Salix fragilis) können vorsichtig verbaut werden.
Weiden treten häufig bastadisiert auf. Ihre genaue Sortenbestimmung erfordert gute botanische Kenntnisse.