Die Presseberichte über Weidenbau sparen nicht mit großen Andeutungen, was alles möglich sein könnte. Bisher steht allerdings unabhängig von allen “Visionen” und Utopien fest, dass die möglichen Bauprinzipien nicht für zukünftige Eigenheime und ähnliches geeignet sein werden. Es konnte zwar festgestellt werden, dass echte Xylemverbindungen (Verwachsungen innerer Holzkerne zweier artgleicher Weiden) gelegentlich auftreten, aber eine einzige feste zusammengewachsene Holzwand konnte bisher noch nirgendwo gepflanzt werden, geschweige denn ein regendichtes Dach. Das liegt einfach daran, dass die Weide ein Baum bleibt, der im Laufe seines Wachstums untere, nicht genügend mit Licht versorgte Zweige und Zweige die zu dicht im Verbund stehen absterben läßt, und seine Vitalität stattdessen in die für die Versorgung langfristig einträglicheren oberen, dem Licht näheren Zweige schickt.
Deswegen sterben auch noch nach vielen Jahren immer wieder einige Äste meist im unteren Bereich ab. Der Weidenbau bedarf also einer ständigen Pflege, wenn er ansehnlich bleiben soll. Wenn er eine oft architektonisch sehr ausgefeilte und schöne Ursprungsform behalten soll, kann er nie sich selbst überlassen bleiben.
Häufig sieht man auch sehr große Kuppeln, deren obere Äste kahl sind und im Laufe der Zeit zuwachsen sollen. Die oberen Äste sind kahl, weil sie keine Verbindung zum Erdreich haben! Sie dienen noch zwei bis drei Jahre als statisch stabilisierende Elemente, sind dann allerdings verottet.
Wir arbeiten daher von vorn herein nur mit Bündeln deren Äste alle im Boden stecken.
So konnte von uns eine auf dieser Seite dargestellte
- Weidenlaube im Winter 2005 an der Liboriusschule für Körperbehinderte in Paderborn und
- ein “grünes Klassenzimmer” an der Gesamtschule in Edertal im Winter 2004
mit jeweils über 6,50 m Spannweite und über jeweils über 5 m Höhe gebaut werden. Mit unserer Technik trieben die Weiden auch an den höchsten Punkten in der Mitte der Kuppeln aus.