2004,
vier Jahre nach der EXPO2000:
Die Idee der Projektgruppe Naturbauten langfristig einen Platz zum Toben für Kinder und Jugendliche zu schaffen konnte teilweise realisiert werden:
Der Bau wurde beispielhaft in einer Region errichtet in der Kinder und Jugendliche
ein hohes
Aggressionspotential besitzen. Dieser Platz sollte beständig in der Bauphase
bleiben, um
Aggressionspotentialen positiven Durchfluß zu lassen und eine Identifikation
mit dem Bauwerk
lebendig zu halten. Dies wurde in Lahstedt nicht genügend realisiert oder durch
angedachte Begleitaktionen frühzeitig gefördert. Die Ideen der Projektgruppe
wurden nur teilweise verstanden. Kindern wurde verboten auf dem Weidenhaus zu
klettern usw., was nicht im Sinne der
Projektgruppe und unserer Planung war. Eine regenschutzbietende Holzhütte
innerhalb des
Naturbaus wurde errichtet und durfte von den Kindern und Jugendlichen nicht
spontan mit Graffitis
bemalt oder erklettert werden, was ebenfalls nicht im Sinne der Projektgruppe
und unserer Planung war.
Die Projektgruppe hat dieses Projekt zu früh sich selbst überlassen. Die
Notwendigkeit einer
intensiveren Nachbetreuung in der auf ehemaligen
Planungsziele intensiver hingewiesen wird, wurde
von der Projektgruppe übersehen. Erst wenn unserer Einsichten und neuen Ideen
besser verstanden
werden, können wir uns von diesen Projekten völlig verabschieden und sie sich
und ihrem
regionalem Umfeld (Schulen, Gemeindeverwaltung u.s.w.) selbst überlassen, was
langfristiges Ziel
ist. In den ersten 3 Jahren nach der EXPO2000 konnte der Interessenkonflikt
zwischen Kindern und Jugendlichen auf der einen und Erwachsenen mit ihren
Interssen auf der EXPO2000 auf der andern Seite konnte zunächst nicht zugunsten
der Kinder und der Jugendlichen entschieden werden.
Jugendliche mit hohem Aggressionspotential leben fast beständig im
Spannungsfeld zwischen Reiz und Verbot: Wahrscheinlich durch unerlaubtes
"Zündeln" wurde der Bau von Jugendlichen der Region versehentlich
abgefackelt. Die Weiden trieben 2004 aus den abgebrannten Stümpfen wieder
aus !
Wenn beispielsweise in einem gemeinsamen Wohnzimmer, das von Kindern und
"sozial schwächeren" Eltern genutzt wird, für die Kinder kein
räumlicher und akkustischer Platz für ihre Spiele ist, nichts herumliegen darf,
woran sie mit ihrer Phantasie anfangen können zu spielen und sie nur erfahren,
daß nur der diesen Raum bekommt, der stärker oder aggressiver ist, entstehen
ihre Aggressionen zu recht. Wenn Heinrich Benjes in seinem Engagement und
Verständnis für Kinder sagt: "Es muß was rumliegen dürfen", meint er
diese Wohnzimmer genauso wie unsere deutsche Kultur-Landschaft, die um
Hannover-Lahstedt grausam aufgeräumt wurde. Für die Jugendlichen dort ist
"nicht genug los"...
Durch den Neuaustrieb der Weiden nach dem Brand ist im Lahstedter Umland ist durch die EXPO ein neuer Abendteuerspielplatz für Kinder und Jugendliche, an dem die Erwachsenen nun zum Glück einiges Interesse verloren haben entstanden und ein neues kleines Biotpop . Hier darf nun endlich etwas Unordnung herrschen - in einer strukturarmen Regionen, in der es durch die Ausräumung von Heckenrandstreifen u.ä. an Rückzugspunkten und unordentlichem Freiraum für Kinder, nicht mehr gar so arg fehlt.
Wir bedanken uns bei Herrn Bürgermeister Ex, der durch sein ungewöhnlich
großes Verständnis für unsere radikal neuen Ideen, letztlich zum Gelingen des
Projekts beitrug.
Wir bedanken uns bei Herrn Blumberg für die Herstellung des Kontaks zur
Gemeinde Lahstedt.